Johannes Kepler
mini|Johannes Kepler (1620), Gemälde im Thomasstift, Straßburg.
[[Datei:Johannes.Kepler.Signature.svg|rahmenlos|rechts|klasse=skin-invert-image|Unterschrift „Joannes Keplerus“]]
Johannes Kepler , auch ''Johannes Keppler'' oder ''Johann Kepler'', auch latinisiert ''Ioannes Keplerus'' oder ''Johannes Keplerus'' (* 27. Dezember 1571jul. in Weil der Stadt; † in Regensburg), war ein deutscher Astronom, Physiker, Mathematiker, Astrologe und Naturphilosoph.Er war von 1594 bis 1600 im Auftrag der steirischen Landstände als Lehrer für Mathematik in Graz tätig, wo er eigene wissenschaftlichen Arbeiten begann. Dort heiratete Kepler 1597 seine erste Ehefrau Barbara Müller. Mit Beginn der Gegenreformation in Graz musste das protestantische Ehepaar im Jahr 1600 die Stadt verlassen und zog nach Prag.
Dort arbeitete er – nicht ohne Schwierigkeiten – mit dem Astronomen Tycho Brahe zusammen. Nach Brahes Tod im Oktober 1601 wurde Kepler sein Nachfolger als kaiserlicher Mathematiker und Hofastronom, eine Stellung, die er bis 1627 behielt. Damit erhielt er auch die Zuständigkeit für die Kalenderreform.
Nachdem Keplers Gönner und Schutzherr Kaiser Rudolf 1612 verstorben war, bestätigte ihm der neue Kaiser Matthias seine Stellung und sein Gehalt als kaiserlicher Mathematiker. Kepler trat in den Dienst der Landschaft Oberösterreich und wurde im Mai 1612 an der Schule in Linz Lehrer für Mathematik. Von 1615 bis 1621 organisierte Kepler die letztlich erfolgreiche Verteidigung seiner Mutter, die der Hexerei angeklagt war.
Kurz vor dem Tod des Kaisers Matthias im Jahr 1619 begann der Dreißigjährige Krieg, der in Prag zu Aufständen und Plünderungen führte. Kepler erstellte für den Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee Generalissimus Wallenstein Horoskope, in denen er ihm Schwierigkeiten und sein Todesjahr 1634 vorhersagte.
Johannes Kepler entdeckte die Gesetzmäßigkeiten, nach denen sich Planeten um die Sonne bewegen. Sie werden nach ihm Keplersche Gesetze genannt. Er machte die Optik zum Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchung und bestätigte die Entdeckungen, die sein Zeitgenosse Galileo Galilei mit dem Teleskop gemacht hatte. Kepler zählt damit zu den Begründern der modernen Naturwissenschaften. Mit seiner Einführung in das Rechnen mit Logarithmen trug Kepler zur Verbreitung dieses mathematischen Verfahrens bei. In der Mathematik wurde ein numerisches Verfahren zur Berechnung von Integralen nach ihm ''Keplersche Fassregel'' benannt.
Keplers Entdeckungen und seine Formulierung der drei Planetengesetze machten aus dem mittelalterlichen Weltbild, in dem körperlose Wesen die Planeten einschließlich Sonne in stetiger Bewegung hielten, ein dynamisches System, in dem die Sonne durch ihre Fernwirkung die Planeten aktiv beeinflusst. Kepler selbst bezeichnete die Formulierungen seiner Entdeckungen nie als „Gesetze“, denn sie waren in seinen Augen nur Ausdruck einer Weltharmonie, die der Schöpfer seinem Werk mitgegeben hatte. Aus der Sicht Keplers war es auch die göttliche Vorsehung, die ihn als Theologiestudenten zum Studium der Gestirne geführt hatte. Die natürliche Welt war für Kepler nur der Spiegel, in dem die göttlichen Ideen sichtbar werden konnten, und den gottgeschaffenen menschlichen Geist gab es nur, um die göttlichen Ideen zu erkennen und zu preisen.
Kepler ging über den Gedanken hinaus, das kopernikanische System sei lediglich ein (hypothetisches) Modell zur einfacheren Berechnung der Planetenpositionen. Das heliozentrische Weltbild als eine physikalische Tatsache zu sehen, stieß nicht nur bei der katholischen Kirche, sondern auch bei Keplers protestantischen Vorgesetzten auf erbitterten Widerstand. Denn in beiden Konfessionen galten die Lehren von Aristoteles und Ptolemäus als unantastbar.
mini|Die [[Platonische Körper|platonischen Körper bestimmen die Lage der Planeten (aus Keplers ''Harmonice mundi,'' 1619)]] Veröffentlicht in Wikipedia
-
1
-
2
-
3
-
4
-
5